Abendsonne (1912)

Artist: Abraham Zvi Idelsohn (1882-1938)

Lyrics: Anna Barbara Urner (1760-1803)

Tune: Hans Georg Nägeli (1773-1836), ergänzt von Abraham Zwi Idelsohn (1882-1938)

2. Abendsonne

Michael Fischer schreibt zur Dichtung der in Kilchberg am Zürichsee geborenen Anna Barbara Welti, die den Lehrer am zürcherischen Waisenhaus Johann Jakob Urner heiratete, dass sie „keineswegs eine frühromantische Naturstimmung zum Ausdruck bringt, sondern eine aufgeklärte Frömmigkeitshaltung“ zwischen Naturerfahrung und Subjekterfahrung überträgt. Das betrifft ihr bekanntestes Opus „Abendsonne“, das erstmals im Almanach „Neue schweizerische Blumenlese“ des Lyrikers Johannes Bürkli (1745-1804) erschien. Eine starke Rezeption bekam die Dichtung durch die Vertonung des Schweizer Musikpädagogen und Verlegers Hans Georg Nägeli (1773-1836). Er kürzte im Zürcher Schulgesangbuch die acht Strofen auf fünf.

Idelsohn verkürzt auf drei Strofen.

 

Die Melodie in F-Dur hat Idelsohn anspruchsvoll mit Terzen, Quinten und Sexten versehen. Insgesamt hat Nägeli hier den Weg der eingängigen hochstehenden Volksmusik erreicht. In der Datenbank „Deutsches Lied.com“

werden über 120 Fundorte ab 1883 gezählt (Liederbuch des deutschen Volkes), vor Idelsohns Übernahme in sein Deutsch-Jüdisches Liederbuch von 1912 fand es sich in Sammlungen für Mädchenschulen, „Was die deutschen Kinder singen“, Chorbuch für Gymnasien, Real- und Höhere Bürgerschulen, Wandervogel Liederborn, Liederstrauß, Liederbuch für Schule und Leben, Fahrender Gesellen Liederborn, Singvögelein 1. Heft, Liederbuch für Schweizer Schulen, Lieder für Jung und Alt, Liederhain 1. Heft, Liedergarten 1.Teil, Liederkranz, Musikalischer Hausschatz der deutschen Lieder.

 

Zwar hat auch Carl Loewe (1796-1869) in „Balladen und Gesänge“, Band 1 von 1899 den gleichen Text vertont, aber damit keine Verbreitung gefunden.

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